Der „Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club“ vergibt seit dem Jahr 2017 die EU-weite Zertifizierung „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“. Bundesweit wurden bislang rund 300 Unternehmen, Behörden und andere Institutionen mit dem Siegel ausgezeichnet. Jetzt führt auch auric Hörsysteme den begehrten Titel.
Die auric Hörsysteme GmbH & Co. KG darf sich in den kommenden drei Jahren offiziell „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ nennen. Nach einem umfangreichen Prüfverfahren, das im Januar 2023 beendet wurde, hat der „Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club“ (ADFC) dem in Rheine ansässigen Unternehmen bescheinigt, dass es EU-weite Standards zur Förderung der Fahrradmobilität seiner Angestellten erfüllt.
In der 80.000-Einwohner-Stadt Rheine waren bisher nur zwei Stellen als „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ zertifiziert: die Stadtverwaltung und der lokale Caritasverband. Die auric Gruppe ist somit in Rheine das erste Unternehmen der Privatwirtschaft, das erfolgreich auditiert wurde. NRW-weit gibt es aktuell knapp 80 „Fahrradfreundliche Arbeitgeber“, bundesweit sind bislang rund 300 Unternehmen mit diesem Titel ausgezeichnet worden.
Übergabe des Zertifikats in Rheine (v.l.): Michael Herz (Marketing auric Hörsysteme), Jan Feldeisen (Geschäftsführer auric Hörsysteme), Dr. Mark Winter (Geschäftsführer auric Hörsysteme), Andreas K. Bittner (Auditor ADFC), Yassine Mokdad (EWG Rheine, Wirtschaftsförderung), Helmut Holtkamp (ADFC Ortsgruppe Rheine), Engelbert Nagelschmidt (Fahrradbeauftragter der Stadt Rheine), Michael Wolters (Mobilitätsmanagement Stadt Rheine).
Das Fahrrad ist bei auric schon lange ein Teil der Unternehmenskultur. Als in Rheine ansässiger Betrieb profitiert auric dabei von der Münsterländer Fahrrad-Affinität und von der guten Infrastruktur in der Stadt selbst. Mitarbeiter von verschiedenen Standorten der bundesweit tätigen auric Gruppe haben schon vor Jahren ein eigenes Radsport-Team gegründet, das erfolgreich an Wettkampfveranstaltungen wie dem renommierten „Münsterland Giro“ und „Rad am Ring“ teilgenommen hat.
„Spannend ist, dass auric durch die sehr fahrrad-affine Geschäftsleitung und über den ,Umweg‘ des Radsports engagiert in das Projekt ,Fahrradfreundlicher Arbeitgeber‘ eingestiegen ist und proaktiv eigene Potenziale und Defizite identifiziert hat“, sagt Andreas K. Bittner, der als ADFC-Auditor den Zertifizierungsprozess begleitet hat. „Auf Basis der Zertifizierung und der nun auch bescheinigten Fahrradfreundlichkeit kann bei auric noch systematischer über eine Mobilitätsstrategie nachgedacht werden.“
Die Geschäftsführer von auric gehen dabei selbst mit gutem Beispiel voran: An vielen Tagen nutzt Dr. Mark Winter sein S-Pedelec für den Weg zur Arbeit, pro Strecke legt er dann 35 Kilometer zurück. Jan Feldeisen ist ein ebenso versierter Radsportler, der das Auto gerne stehen lässt und stattdessen aufs Rad steigt.
Teilnahmen an der Aktion „Stadtradeln“, Sportgruppen, Diensträder, Bikeleasing-Angebote, Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder, Duschen, Umkleidemöglichkeiten und vieles mehr – auric hat in den vergangenen Jahren eine Menge getan, um seine Mitarbeiter für das Fahrradfahren zu begeistern. Und auch für die Zukunft ist noch viel geplant. „Uns ist es dabei wichtig, dass wir uns mit weiteren Akteuren vor Ort vernetzen. So haben wir zum Beispiel mit der Caritas-Radstation eine Kooperation für kostenlose Inspektionen der Fahrräder unserer Mitarbeiter gestartet“, sagt Michael Herz, der bei auric für die Bereiche Marketing und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist und den „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“-Antrag maßgeblich vorbereitet hat.
Warum sich das Engagement zur Förderung der Fahrradmobilität für Unternehmen lohnt, erklärt Sara Tsudome, Projektleiterin beim ADFC-Bundesverband: „Wenn mehr Menschen mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen, wird damit Bewegungsmangel vorgebeugt. Wer mit dem Rad zur Arbeit kommt, hat im Schnitt ein Drittel weniger Krankheitstage – und ein niedrigeres Infektionsrisiko. Fahrradfreundliche Maßnahmen tragen zudem zum betrieblichen Umweltmanagement bei und sind ein wesentlicher Bestandteil eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements – denn auch die Mitarbeitermobilität ist Teil der CO2-Bilanz.“
Weitere Informationen unter www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de