Die auric Hörcenter in Herford und Borchen im Portrait: „In der Akustik ist jeder Tag ein Erlebnis!“

Kompetenz in der Hörakustik, direkt vor Ort: Zur auric Gruppe gehören mehr als 120 Hörcenter in Deutschland und in der Schweiz. In loser Folge stellen wir einzelne Hörcenter näher vor. Die Kolleginnen und Kollegen berichten in kurzen Interviews von ihrem Werdegang, außergewöhnlichen Erlebnissen im Beruf und Besonderheiten ihrer Heimat.

Diesmal sind wir unterwegs im Paderborner Land in Nordrhein-Westfalen. Hier leitet Anna-Maria Volmary zwei Hörcenter. Vor zehn Jahren hat die heute 34-Jährige in der 66.500-Einwohner-Stadt Herford ein Fachgeschäft für Hörakustik eröffnet. Später reiften Expansionspläne – und seit dem vergangenen Oktober verantwortet die Hörakustikerin ein weiteres Hörcenter im 60 Kilometer entfernten Borchen. In der Gemeinde leben rund 14.000 Menschen.  

Im Interview spricht Anna-Maria Volmary darüber, wie sie beinahe den Weg in ihren Traumberuf verpasst hätte, was die Arbeit für sie so interessant macht, und warum sie in Herford ein „Hörcafé“ auf den Weg gebracht hat.

Frau Volmary, herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum in Herford! Toll, dass Sie schon so lange an diesem Standort aktiv sind. Und wie ich gehört habe, haben Sie noch einen weiteren Grund zum Feiern.

Anna-Maria Volmary: Ja, in diesem Jahr ist es zehn Jahre her, dass ich erfolgreich meine Meisterprüfung abgelegt habe. Das ist mein ganz persönliches Jubiläum. Rückblickend bin ich sehr froh, dass ich Hörakustikerin geworden bin, denn eigentlich hatte ich zunächst einen anderen Berufswunsch.

Welchen denn?

Ehrlich gesagt wollte ich zunächst Optikerin werden. In dem Betrieb, bei dem ich mich damals beworben hatte, war aber nur eine Ausbildungsstelle zur Akustikerin frei. Da dachte ich mir: Ach komm, mach‘ erstmal das, Optik kannst Du ja immer noch machen… Nachdem ich die Ausbildung begonnen hatte, stellte sich dann aber schnell heraus, dass ich genau die richtige Entscheidung getroffen hatte. Bis heute macht mich mein Job sehr glücklich!

Gibt es ein Erlebnis, an das Sie sich besonders gerne erinnern?

In der Akustik ist jeder Tag ein Erlebnis. Besonders schön ist es, wenn Menschen unsere Arbeit wertschätzen und uns dankbar sind, weil wir ihr Leben ein bisschen leichter machen. Im vergangenen Jahr hatte ich beispielsweise Hörimplantat-Trägerinnen und -Träger zu einer Stadtführung durch Herford eingeladen.

Beschreiben Sie die Tour doch bitte einmal.

Bei der Stadtführung war eine sogenannte FM-Anlage im Einsatz, mit der die Worte des Stadtführers digital an die Cochlea-Implantate und Hörsysteme der Gäste übertragen wurden. Alle, die teilgenommen haben, waren begeistert. Die Leute haben sich gefreut, dass sie an diese Hilfsmittel herangeführt wurden, und dass sie sich in Zukunft neuen Herausforderungen ganz anders stellen können. Solche Erlebnisse machen mich glücklich und zeigen mir, wie wichtig unser Beruf und unser Engagement sind.

Macht das für Sie auch den Reiz an Ihrem Beruf aus?

Ja, absolut. Unser Beruf ist wirklich spannend und außergewöhnlich. Jeder Tag, jede Kundin, jeder Kunde ist anders. Es gibt immer wieder neue Herausforderungen, neue Geschichten und neue Momente zum Schmunzeln, Lachen oder Verzweifeln. Und stets sind individuelle, auf den Menschen zugeschnittene Lösungen gefragt. Auch die Möglichkeiten der Digitalisierung sind faszinierend.

Haben Sie dafür ein Beispiel?

Die Hörgerätebranche geht mit der Zeit und passt sich der digitalen Welt an. Neulich war eine Tierärztin bei mir, die sich ein Stethoskop mit Bluetooth-Funktion gekauft hatte. Da haben wir ihre Hörsysteme und das Stethoskop kurzerhand mit ihrem Smartphone gekoppelt – und jetzt kann sie ohne Probleme die Herztöne der Tiere abhören, klasse!

Ich habe vom „Herforder Hörcafé“ gehört. Was hat es damit auf sich?

Mit unserem „Hörcafé“ bieten wir Raum für sozialen Austausch. Die kostenlose Veranstaltung richtet sich in erster Linie an sehr stark schwerhörige Menschen, und an solche, die zum Hören auf ein sogenanntes Cochlea-Implantat angewiesen sind. Natürlich sind aber auch alle anderen Besucherinnen und Besucher willkommen. Unsere Tür ist offen für alle, die an einem Austausch rund ums Thema Hören interessiert sind. Das Angebot, das ich ursprünglich ins Leben gerufen hatte, weil sich die örtliche Selbsthilfegruppe für Schwerhörige aufgelöst hatte, wird sehr gut angenommen.

Wie groß ist eigentlich Ihr Team?

Wir sind zu viert. In Herford und in Borchen arbeiten je ein Meister und ein Geselle. Mein persönlicher Schwerpunkt ist die CI-Nachsorge in Herford. Sie wissen vielleicht: Cochlea-Implantate müssen mindestens einmal im Jahr gewartet werden. Das ist eine komplexe Aufgabe, für die ich speziell ausgebildet bin. Ich nutze in meinem Hörcenter auch das „auric-Remote-Fitting-System“, mit dem ich CI-Trägerinnen und CI-Träger über eine gesicherte Online-Verbindung mit einer Audiologin oder einem Audiologen zusammenbringen kann. Das ermöglicht eine wohnortnahe Nachsorge und erspart den Menschen lange Anfahrtswege zu den Kliniken.

Schön, wenn sich alles vor der Haustür erledigen lässt. Mein erster Eindruck von Herford ist auch sehr positiv. Haben Sie noch einen Tipp, was Besucher der Stadt unbedingt gesehen haben sollten?

Die Hansestadt Herford ist bekannt für moderne Kunst. Das Museum Marta, zum Beispiel, verknüpft zeitgenössische Kunst mit aktuellen Fragen der Architektur und des Designs – das Ausstellungshaus genießt aus gutem Grund überregional einen hervorragenden Ruf. Insgesamt steckt die Stadt voller interessanter und spannender Geschichten, die man auf einem Spaziergang über die drei Marktplätze und am Wall entlang entdecken kann. Auch Borchen ist nicht zu unterschätzen. Die Region entlang der Altenau und der Alme ist perfekt für Menschen, die das Wandern und Radfahren mögen. Um nur drei Höhepunkte zu nennen: das beeindruckende Wasserschloss „Schloss Neuhaus“, die historische Wewelsburg und das Paderquellgebiet. Dabei handelt es sich um 200 Quellen im Stadtgebiet von Paderborn, wo die Pader entspringt – mit nur vier Kilometern Länge gilt sie als der kürzeste Fluss Deutschlands.

Liebe Frau Volmary, herzlichen Dank für unser Gespräch.

Hörakustik im Paderborner Land: die auric-Standorte in Herford (oben) und Borchen.
Steckbrief

Name des Hörcenters: auric Hörcenter Herford

Ort: Herford (ca. 66.000 Einwohner, Stand 2023)

Land: Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Adresse: Berliner Straße 6-8, 32052 Herford

Kontakt: Tel. (05221) 102 39 97, Mail: herford@auric-hoercenter.de

Website: www.auric-hoercenter.de/herford

 

Name des Hörcenters: auric Hörcenter Borchen

Ort: Gemeinde Borchen im Kreis Paderborn (ca. 14.000 Einwohner, Stand 2023)

Land: Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Adresse: Hauptstraße 27, 33178 Borchen

Kontakt: Tel. (05251 68 86 830), Mail: borchen@auric-hoercenter.de

Website: www.auric-hoercenter.de/borchen