ICAS Innenohrimplantat
(2012 – 2015)

Akustisches Innenohrimplantat: „Intracochlear Acoustic Stimulator“ (ICAS)

Fördern, was hören hilft

Forschungsprojekt zur Entwicklung eines neuartigen Hör-Implantats erhielt Förderung durch das BMBF - auric Hörsysteme war maßgeblicher Projektpartner
Für Patienten mit mittel- bis hochgradiger Schwerhörigkeit, für die aus medizinischen oder audiologischen Gründen kein herkömmliches Hörgerät in Frage kommt, blieb bislang oft nur eine Möglichkeit, das Hörvermögen deutlich zu verbessern: ein Implantat, das von außen oder innen im Knochen hinter dem Ohr verankert wird. Ein höchst aufwändiges und kostspieliges Verfahren, das unter Vollnarkose durchgeführt werden muss.
Doch wenn das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung nun für die Dauer von 3 Jahren mit einem Gesamtvolumen von 900.000 Euro geförderte Forschungsprojekt ICAS-Implantat die gewünschten Erfolge bringt, übernähme ein winziges, direkt in das Mittelohr ambulant eingesetztes Implantat die Aufgaben eines klassischen Hörimplantats.

Die wichtigsten Fakten
zum Projekt

Forschungsprojekt:

„Intracochlear Acoustic Stimulator“ (ICAS)

Projektkoordinator

Dr. Mark Winter / Dr. Theo Wesendahl (auric)

Projektträger:

VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

Förderzeitraum:

2012 - 2015

Icon FördersummeFördersumme:
951.300 €
Icon FördersummeProjektsumme:
1.502.113 €

Die wichtigsten Fakten
zum Projekt

Forschungsprojekt:

„Intracochlear Acoustic Stimulator“ (ICAS)

Projektkoordinator

Dr. Mark Winter / Dr. Theo Wesendahl (auric)

Projektträger:

VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

Förderzeitraum:

2012 - 2015

Icon FördersummeFördersumme:
951.300 €
Icon FördersummeProjektsumme:
1.502.113 €

Unsere Partner

Eine Mensch-Technik-Kooperation

Neben der Firma auric Hörsysteme sind das Universitätsklinikum Tübingen, das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut Tübingen sowie das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) an dem Forschungsprojekt beteiligt.
Kernstück des neuartigen Implantats ist das von dieser Forschergruppe bereits entwickelte und im letzten Jahr vom BMBF ausgezeichnete Rundfensterimplantat. Bahnbrechend ist die „Größe“ dieses Schallwandlers, der eine Implantation direkt im Mittelohr erst ermöglicht. „Er ist kleiner als ein Reiskorn und wird direkt an der Verbindung zwischen Mittelohr und Innenohr, bevorzugt am sogenannten „runden Fenster“, platziert“, so Professor Zenner, Direktor der HNO-Klinik Tübingen und Dr. Theo Wesendahl vom Projektpartner auric.

Der finale Entwicklungsschritt beginnt

Nach dem Erfolg dieses zentralen Projektes geht es nun darum, das Gesamtsystem (ICAS) zu entwickeln:
Ein konventionelles Hörgerät wird dazu an seinem Schlauch-Ende, der in den Gehörgang hineinragt, mit einer Infrarot-LED ausgerüstet. Diese sendet Lichtsignale durch das Trommelfell an das dahinter eingesetzte Implantat. Die photovoltaische Empfangseinheit des Implantats wandelt das Licht in elektrischen Strom um und aktiviert den Piezoaktor, die eigentliche Schnittstelle des Mini-Implantats. Denn über den Piezoaktor ist es an einem der beiden Fenster zum Innenohr direkt an die Innenohrflüssigkeiten angekoppelt und die elektrischen Signale können so unmittelbar in Schwingungen übertragen werden.
Das Klangergebnis dürfte die Leistung der klassischen Implantate deutlich übertreffen – auch wenn sich das Gehirn, wie bei allen Hörimplantaten, zunächst auf diese Form der Klangübermittlung einstellen muss.