Gut Hören ist ein Stück Lebensqualität

Stets auf innovativem Kurs

auric Hörsysteme in Rheine entwickelt neuartige Hör-Kontaktlinse

RHEINE: Gut Hören ist ein nicht zu unterschätzendes Stück Lebensqualität. Bis zu 15 Millionen Menschen in Deutschland sind von Schwerhörigkeit betroffen. Für den Hörakustikmeister Hans-Dieter Borowsky war diese Statistik immer ein Grund, sich mit seinem fundierten Know-how innovativ in dieses Thema einzubringen. Er ist Geschäftsführender Gesellschafter und Mitgründer des Unternehmens „auric Hörsysteme“ mit Hauptsitz in Rheine. Hier geht es um die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von leistungsstarken Hörgeräten. In der Geschäftsführung stehen ihm die Ingenieure Dr. Mark Winter und Jan Feldeisen zur Seite.

Neue Geschäftsbereiche

Heute gliedert sich die Firma in die Geschäftsbereiche auric-dirket, auric-Hörcenter, Hörimplantate und auric24.de. Die Bandbreite der Aktivitäten erstreckt sich dabei vom Hörsystem-Vertrieb, auch über HNO-Praxen, über 55 Fachgeschäfte bundesweit und die internetgestützte Nachsorge von Hörimplantaten bis hin zum diskreten Online-Versand passender Hörvertstärker mit ca. 350 Mitarbeitern bundesweit.

Von zentraler Bedeutung ist die kontinuierliche Perfektionierung von Hörsystemen. Das Unternehmen arbeitet daran, innerhalb der nächsten fünf Jahre den Prototypen einer neuartigen „Hörkontaktlinse“ vorzustellen. Am Projekt beteiligt sind die Universitäts-HNO-Klinik Tübingen und die Technische Universität Berlin und das Frauenhofer-Institut. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dazu Fördermittel in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro bereit. auric-Hörsysteme investiert eine weitere Million.

„Wir gehen davon aus, dass mit der Hörkontaktlinse ein zentrales Problem Hörgeschädigter gelöst werden kann: Die Verbesserung des Sprachverstehens – in Ruhe und auch bei Umgebungsgeräuschen“, erläutert Borowsky. Die Hörkontaktlinse wird ein so genanntes „Im-Ohr-Gerät“, das für die Außenwelt unsichtbar im Gehörgang verschwindet.

Von 1978 bis 1981 war Borowsky als audiologischer Assistent an der Universitätsklinik Münster tätig. Dort lernte er den Diplom-Physiker und HNO-Arzt Dr. Theo Wesendahl kennen. Borowsky legte 1981 seine Meisterprüfung ab und gründete ein Geschäft für Hörgeräte. Die beiden Experten entwickelten Anfang der 90er Jahre das teilimplantierbare Hörsystem „RetroX“. Die Idee dahinter war, den unerwünschten „Verschlusseffekt“ des Gehörgangs zu vermeiden, der sich bei Nutzung konventioneller Geräte nicht vermeiden lässt. „Viele amerikanische Musiker bevorzugen unser System“, erklärt Borowsky.

Innovation

Einen hohen Stellenwert hat die Entwicklung des „Remote-Fitting-Systems“, mit dem Hörgeräte bis hin zum Cochlea-Implantat für gehörlose Menschen via Internet konfiguriert werden. „Unsere Experten hier in Rheine können auf diese Weise mit einem Rechner verbundene Hörgeräte an jedem Standort der Welt überprüfen und auf die individuellen Bedürfnisse der Träger abstimmen“, so Borowsky. Währenddessen bleibt die Hörhilfe am Ohr. Eine komfortable Methode, die dem Hörhilfe-Nutzer lange Reisen zu den Fachleuten erspart. Das Unternehmen steuert weiter auf seinem innovativen Kurs, auch wenn diese Entwicklung abgeschlossen ist.

Austausch in der WVS ist wichtig

Das Unternehmen auric Hörsysteme ist Mitglied in der Wirtschaftsvereinigung Steinfurt (WVS). „Man lernt doch immer dazu“, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Borowsky, „daher ist der Austausch mit anderen Unternehmern ganz wichtig“, fügt er hinzu. Dazu dienen Veranstaltungsformate wie „Sommergeflüster“, der „Unternehmer-Abendtreff“ und andere. „Es ist auch ein innovativer Ansatz, Ideen auszutauschen und dabei immer wieder Input für die eigenen Projekte mitzunehmen“, betont Borowsky.

(Text: Rainer Nix, Fotos: auric Hörsysteme)

Erschienen am 17.8.16 in der WN