Kompetenz in der Hörakustik, direkt vor Ort: Zur auric Gruppe gehören fast 130 Hörcenter in Deutschland und in der Schweiz. In loser Folge stellen wir einzelne Hörcenter näher vor. Die Kolleginnen und Kollegen berichten in kurzen Interviews von ihrem Werdegang, außergewöhnlichen Erlebnissen im Beruf und Besonderheiten ihrer Heimat.
In dieser Woche sind wir zu Gast bei Lukas Russek in Soest. Der 29 Jahre alte Hörakustikmeister arbeitet seit acht Jahren in seinem Beruf. Lange Zeit war er Betriebsleiter am auric-Standort Hamm-Herringen, im August 2023 hat er sich dann mit einem eigenen Hörcenter in der westfälischen 50.000-Einwohner-Stadt Soest selbständig gemacht. Inzwischen ist er mit seinem auric-Partnerbetrieb gut angekommen in der neuen Heimat und bietet dort viele Leistungen aus der Welt der Hörakustik – von der klassischen Beratung über die Durchführung von Hörtests bis zur Versorgung mit Gehörschutz oder Hörgeräten sowie deren professionelle Anpassung.
Herr Russek, wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, den Beruf des Hörakustikers zu erlernen?
Ich habe mich für den Beruf des Hörakustikers entschieden, weil ich anderen Menschen helfen möchte, ihr Hörvermögen zu verbessern und dadurch ihre Lebensqualität zu steigern. Anders als in anderen Berufen lerne ich eine Menge über den Alltag meiner Kundinnen und Kunden und begleite sie während der Dauer der Hörgeräteversorgung. Die Erfahrungen, die man mit Menschen in diesem Beruf macht, sind einzigartig. Es ist auch ein Beruf, der technisches Wissen erfordert und die Möglichkeit bietet, mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt zu treten und individuelle Lösungen zu finden.
Gibt es ein Erlebnis in Ihrem Berufsleben, an das Sie sich gerne erinnern?
Gerne erinnere ich mich an meinen ersten Arbeitstag im zweiten Ausbildungsjahr. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon viel darüber gelernt, wie eine Beratung zur Hörgeräteversorgung abläuft. An jenem Tag konnte ich mein theoretisches Wissen dann zum ersten Mal in der Praxis anwenden und selbst eine Beratung durchführen. Ich hatte allerdings gar nicht daran gedacht, zu fragen, wie der Kunde versichert ist – ich ging einfach davon aus, dass er gesetzlich versichert ist. Im Beratungsgespräch stellte sich dann aber heraus, dass er privat versichert ist. Gott sei Dank werden alle Kunden bei uns immer gleich intensiv beraten – völlig unabhängig von der Krankenkasse. Einen kurzen Moment des Schweigens gab es trotzdem.
Was macht für Sie den Reiz an diesem Beruf aus?
In unserem Beruf ist die Beratung der Kundinnen und Kunden sehr wichtig. Und nach mittlerweile acht Jahren im Beruf weiß ich, dass eine Beratung nicht einfach nur ein Herunterleiern von Phrasen ist, sondern aktives Zuhören und genaues Nachfragen erfordert. Nur wenn man sich in sein Gegenüber komplett hineinversetzt, kann man verstehen, was er wirklich braucht. Diese Herausforderung ist bei jedem Kunden immer wieder reizvoll.
Welches Ihrer Angebote stößt denn auf ein besonderes Interesse bei Ihren Kundinnen und Kunden?
Momentan ist das Interesse sehr groß an unseren upgrade-fähigen Hörgeräten und den damit verbundenen Möglichkeiten. Bei diesen Hörsystemen können wir die Technikstufe an die individuellen Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden anpassen. Viele Hörgeräte-Einsteiger entscheiden sich zunächst aus diversen Gründen für eine niedrigere Technologie-Ebene. Sollten sich Ihre Ansprüche ändern, haben Sie später jederzeit die Möglichkeit die Technologie auf eine höhere Ebene umprogrammieren zu lassen. So können sie sicher sein, dass die Leistung ihrer Hörgeräte immer ihren Anforderungen entspricht.
Herr Russek, ich danke Ihnen für das Gespräch. Eins noch… Sie haben Ihr Hörcenter in Soest eröffnet und auch Ihren Lebensmittelpunkt in diese Stadt verlegt. Was sollte ich in Soest unbedingt gesehen oder erlebt haben?
Wer in Soest zu Besuch ist und sich für Geschichte und Kultur interessiert, sollte auf jeden Fall einmal den Wall entlanglaufen. Diese mittelalterliche Stadtbefestigung wurde um 1180 vom Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg initiiert. Was wir heute sehen, ist zwar nur ein Rest der Befestigungsanlage, aber immer noch sehr beeindruckend. Übrigens, der Wall konnte nie gestürmt werden! Auch die sieben mittelalterlichen Kirchen sollte man gesehen haben – alle sind bemerkens- und besuchenswert. Wer sich für leckeres Essen begeistert, sollte bei der Brauerei Christ einkehren: Das Wirtshaus im Herzen von Soest, zu dem auch ein toller Biergarten gehört, gibt es bereits seit dem Jahr 1638. Somit ist die Brauerei Christ eine der ältesten Gaststätten Westfalens.